Bei bitterkalten Temperaturen traf sich der Grossteil der OASV-Elite zur traditionellen 10m-Meisterschaft im Schiesskeller in Ebnat-Kappel. Die angenehme Raumtemperatur und das durch Nelly Hüppi gemanagte Restaurant-Team sorgten für die Voraussetzungen zu den guten Schiessleistungen.
Die Kniendschützen mussten das als Qualifikation zählende 40er-Programm in zwei Ablösungen absolvieren. Trotz kurzfristigen Abmeldungen wegen Krankheit und Unfall traten 31 Teilnehmer an. Davon elf Schützen der Sektion Au-Widnau, für die dieser Wettkampf zum Jahresprogramm zählt.
Nicht ganz unerwartet führte mit Raffael Müller (ASV Stein) der Dominator der Ostschweizer 10m-Kniendszene die Qualifikationsrangliste mit 395 und damit fünf Punkten Vorsprung auf Carmen Zellweger (ASV Herisau-Waldstatt) und den Junior Michael Hehli (ASV Degersheim) an. Dass im Schiessen Alt gegen Jung bestehen kann, demonstrierte Robert Duff mit Jahrgang 1946, der mit 387 souverän den Finaleinzug schaffte.
Um den Wettkampf auch für die «Nichtfinalkandidaten» interessanter zu machen, wurden an die Ränge 10, 15, 25 etc. ebenfalls Kranzkarten abgegeben. Hier räumten die Schützen der Sektion Au-Widnau mit vier und Ebnat-Kappel mit zwei Kranzkarten ab.
Im Final musste Raffael nie um den Sieg zittern. Mit 97 Punkten hielt er die Gegner locker in Schach. Mit ebenfalls 97 Finalpunkten schloss Ernst Zellweger (ASV Herisau-Waldstatt) zu Michael Hehli auf, dem er dann im Stechschuss noch den 2. Platz entriss.
Nach einer kurzen Mittagspause starteten 13 Stehendschützen zum 40er-Programm. Darunter auch die einheimische Favoritin Larissa Bösch (ASV Ebnat-Kappel), die im letzten Jahr bei den Europameistschaften in der Kategorie U23 eine Medaille gewonnen hatte. Zum Glück für die Zuschauer konnten aber Carmen Zellweger und Raffael Müller den Rückstand mit drei resp. fünf Punkten einigermassen im Rahmen halten, so dass der Final doch noch etwas Spannung versprach.
Etwas wohl einmaliges passierte im Final. Während den ganzen zehn kommandierten Schüssen ergab sich auf den acht Rängen nicht eine einzige Rangverschiebung, so dass die Schlussrangliste genau gleich aussah wie die Qualifikationsrangliste. Damit siegte Larissa Bösch mit 475 Punkten vor Carmen Zellweger mit 472 Punkten und Kniendsieger Raffael Müller mit 466 Punkten, der als Einziger zweimal das virtuelle Podest bestieg. Zum Schluss kann das Fazit gezogen werden, dass die Favoriten siegten und dass «Zellis» mit sechs Finalteilnahmen das Maximum herausholten, auch wenn sie sich vermutlich einen Platz ganz zuoberst gewünscht hätten.
(Text: Erwin Grossglauser)
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